Auch wenn der Begriff Technologie fest in unserem Sprachgebrauch verankert ist, versteht doch längst nicht jeder dasselbe darunter. Ausnahmsweise möchten wir uns deshalb heute mal nicht praktisch, sondern ganz theoretisch mit der Frage „Was ist eigentlich Technologie?“ beschäftigen und uns dem Begriff aus wissenschaftlichen Gesichtspunkten nähern.

Mann lässt Drohne steigen als Symbolbild für Technologie

Überall ist die Rede von technologischen Entwicklungen, aber was ist eigentlich Technologie? © trushir19 / pixabay.de

Was ist eigentlich Technologie?

Für die Herkunft des Technologie-Begriffs reisen wir am besten zunächst zurück ins alte Griechenland, denn daher stammt das Wort ursprünglich. Dabei lässt es sich in die Begriffe „Techné” und „Logos” zerlegen. Der Wortstamm „Techné” beschreibt eine Fähigkeit, eine Kunst(fertigkeit) oder ein Handwerk und unter „logos” wird so viel wie Lehre oder Wissenschaft verstanden. Wörtlich übersetzt ist eine „Technologie” also die „Lehre von der (Handwerks)kunst”. Tatsächlich wird der Begriff der Technologie häufig kurz als „Wissenschaft der Technik” definiert, was nah an die wörtliche Übersetzung heranreicht.

Die „Technologie” beinhaltet außerdem den Begriff „Technik”, dessen Bedeutung es zum besseren Verständnis im Folgenden auch kurz zu klären gilt.

Technologie oder Technik?

Technik bezeichnet vom Menschen erzeugte Gegenstände (Artefakte), deren Benutzung im Rahmen eines zweckorientierten Handelns steht. Dies findet auch in der VDI-Richtlinie Berücksichtigung, die besagt, dass Technik
● „[…] die Menge der nutzenorientierten, künstlichen, gegenständlichen Gebilde (Artefakte oder Sachsysteme),
● die Menge menschlicher Handlungen und Einrichtungen, in denen Sachsysteme entstehen,
● die Menge menschlicher Handlungen, in denen Sachsysteme verwendet werden.“
sei.

Technologie-Definition

Eine griffige Definition des Technologie-Begriffs liefert der Wissenschaftler und ehemalige Präsident der Frauenhofer Gesellschaft Hans-Jörg Bullinger, der darunter zunächst ganz allgemein „[…] die Menge aller bekannten möglichen Methoden zur Erreichung eines Ziels in einem abgegrenzten Anwendungsbereich […]” versteht. Dabei geht die Technologie über eine reine Technikfokussierung hinaus und umfasst neben den rein technischen Darstellungen, Erkenntnissen und Prinzipien auch sämtliche weitere relevante Umweltfaktoren (bspw. wirtschaftliche, rechtliche und soziale Faktoren), die den Handlungsprozess betreffen und zur Zielfindung beitragen.
Zur besseren Unterscheidung der Begrifflichkeiten „Technik” und „Technologie” empfiehlt sich Bullinger’s Systemansatz, bei dem grob zwischen der Wissensbasis (Input), dem Problemlösen (Prozess) und der Problemlösung (Output) unterschieden wird. Dieser Ansatz unterstreicht das Verständnis von Technologie als übergeordneten Begriff, der auch im Vergleich zur Technik die zusätzliche Wissensbasis beinhaltet, aus dem Prozess und Output hervorgehen.

Systemansatz

Der Systemansatz für den Technologiebegriff (In enger Anlehnung an Bullinger 1994b, S. 34)

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Quellen:
● Bullinger, Hans-Jörg (1994a): Was ist Technikfolgenabschätzung? Einführung und Überblick. In: Bullinger, Hans-Jörg (Hrsg.): Technikfolgenabschätzung. Teubner, Stuttgart. S. 3-31.
● Bullinger, Hans-Jörg (1994b): Einführung in das Technologiemanagement. Modelle, Methoden, Praxisbeispiele. Teubner, Stuttgart.