Virtual Reality, Metaverse, Künstliche Intelligenz – in der Tech-Welt ist so einiges los! Da ist es teilweise gar nicht so leicht, den Überblick im Buzzword-Dschungel zu bewahren. Wir möchten uns in diesem Beitrag einmal die Frage stellen, inwiefern wir die aktuellen technologischen Entwicklungen überhaupt losgelöst voneinander betrachten können oder ob KI und VR nicht doch irgendwie miteinander verbunden sind.

Wie hängen Virtual Reality und Künstliche Intelligenz zusammen und welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es?

Was hat Künstliche Intelligenz mit Virtual Reality zu tun?

Auf den ersten Blick sind Künstliche Intelligenz (KI) und Virtual Reality (VR) zwei ganz unterschiedliche Themen, mit eigenen Anwendungsbereichen:

VR bezieht sich auf die computergenerierte Simulation einer dreidimensionalen Umgebung. Diese ermöglicht es einem Besucher, in diese Umgebung einzutauchen und mit ihr zu interagieren (mehr zum Thema „Was ist VR?„). Sie erzeugt eine immersive Erfahrung, indem sie das visuelle und manchmal auch das auditive Erlebnis manipuliert.
Künstliche Intelligenz (KI) hingegen bezieht sich auf die Entwicklung von Algorithmen und Systemen, die es Computern ermöglichen, Aufgaben zu erledigen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. Sie zielt darauf ab, Maschinen mit der Fähigkeit auszustatten, zu lernen, zu schlussfolgern, zu planen, zu verstehen, die natürliche Sprache zu verarbeiten und Probleme zu lösen.
Während VR also eine immersive Umgebung schafft, konzentriert sich KI auf die Schaffung von intelligenten Systemen, die Daten verarbeiten und Entscheidungen treffen können.

Jedoch gibt es verschiedene Ansatzpunkte, wie sich die beiden Technologien miteinander verbinden lassen, um immersive, interaktive und realistische Erlebnisse zu schaffen, die über herkömmliche Grenzen hinausgehen:

  • Verbesserung der Benutzererfahrung: KI kann in VR-Umgebungen eingesetzt werden, um die Benutzererfahrung zu personalisieren und zu verbessern. Durch die Analyse von Nutzerdaten und Verhaltensmustern kann KI beispielsweise virtuelle Umgebungen an die individuellen Vorlieben und Bedürfnisse der Benutzer anpassen.
  • Realistische und interaktive Umgebungen: KI kann dazu beitragen, realistische und interaktive VR-Umgebungen zu schaffen, indem sie komplexe Verhaltensweisen und Interaktionen simuliert. Zum Beispiel kann KI in VR-Spielen oder Simulatoren eingesetzt werden, um intelligentes Verhalten von NPCs (Nicht-Spieler-Charakteren) zu ermöglichen, was zu einer dynamischeren und realistischeren Spielerfahrung führt.
  • Datenanalyse und -verarbeitung: KI kann in VR-Umgebungen eingesetzt werden, um Daten in Echtzeit zu analysieren und zu verarbeiten. Dies ermöglicht einen schnellen Erkenntnisgewinn und damit die mögliche Realisierung von Optimierungspotenzialen der jeweiligen Anwendung.

Die Kombination beider Technologien hat das Potenzial, in verschiedenen Bereichen wie Gaming, Bildung, Training, Medizin, Architektur und Unterhaltung innovative Lösungen zu bieten.

Um das Thema nun von der theoretischen Ebene in die Praxis zu bringen, wollen wir im nächsten Schritt einen Blick in unser Produktportfolio werfen, denn auch bei der Erstellung unserer virtuellen Rundgänge spielt Künstliche Intelligenz eine zunehmend bedeutende Rolle. (Mehr dazu, wie KI unsere Arbeit als Agentur beeinflusst und wie der Status-Quo in Sachen KI-Video-Generatoren ist, erfahren Sie hier!)

Welche Rolle spielt KI bei der Erstellung von virtuellen Rundgängen?

Bei der Erstellung eines virtuellen Rundgangs geht es in der Regel darum, 360°-Fotos so miteinander zu verknüpfen, dass sie den Nutzer:innen eine digitale Raumbegehung ermöglichen. Er / Sie kann sich also von Panorama zu Panorama klicken, sich frei darin umschauen und so einen Raum erschließen.

Virtuelle Rundgänge im Wandel der Zeit

Der Entstehungsprozess von virtuellen Rundgängen hat seinen Ursprung also in der klassischen Fotografie. Früher war es ganz schön aufwändig, einen solchen umzusetzen und ein Panorama wurde händisch aus zahlreichen Einzelfotos zusammengesetzt. Mittlerweile hat sich an der Hardware-Front einiges getan und Rig-Systeme, Panorama-Köpfe und sogenannte Full-Systeme, besser bekannt als 360°-Kameras, erleichtern das 360°-Shooting enorm.
Aber auch in der Postproduktion ist Bewegung drin und es gibt verschiedene Softwarelösungen, die die Erstellung von virtuellen Touren erleichtern. Hier finden sich auch die stärksten Anknüpfungspunkte für Künstliche Intelligenz. So lässt sich mit Hilfe von KI nicht nur das Stitching der 360°-Fotos erleichtern, auch Farbkorrektur und Retusche können deutlich beschleunigt werden. Auf diesem Wege können zum Beispiel Kennzeichen oder Gesichter automatisch erkannt und retuschiert werden.

Virtuelle Rundgänge und Künstliche Intelligenz

Bei der Erstellung einer Matterport-Tour unterstützt die KI heute schon fleißig.

Bei der Erstellung einer Matterport-Tour unterstützt die KI heute schon fleißig.

Auch beim Zusammenfügen der 360°-Panoramen zum virtuellen Rundgang kann KI einen erheblichen Mehrwert liefern. Ganz konkret kommt bei unseren 3D-Touren heute schon KI zum Einsatz. Dürfen wir Ihnen in diesem Zusammenhang Cortex vorstellen? Cortex ist die künstliche Intelligenz des US-Tech-Unternehmens Matterport, das hochwertige 3D-Modelle auf Basis von (360°-)Kameras erzeugt. Die KI wurde mit den 3D-Datenpunkten von mehr als 30 Milliarden Quadratmetern digitalisierter physischer Flächen trainiert (Deep Learning) und kann außergewöhnliche 3D-Modelle aus zweidimensionalen Bildern erstellen, die mit Kameras mit sphärischen Linsen aufgenommen wurden. So verfügt Cortex über dreidimensionale Intelligenz, die Objekte, Räume und die detaillierten Eigenschaften eines Raumes versteht, automatisch gut komponierte Fotos auswählt und bestimmte Räume auf einer Grundriss-Ansicht kennzeichnet.

Weitere Ansatzpunkte für KI in virtuellen Rundgängen

Schon heute ermöglicht es uns die KI, unsere Produktionsprozesse effizienter zu gestalten und virtuelle Rundgänge so zu wirtschaftlich attraktiven Preisen anzubieten (siehe auch „Was kostet ein virtueller Rundgang?„). Wir können uns jedoch sicher sein: Das ist erst der Anfang und es gibt in der Welt der 360°- und 3D-Produktion noch zahlreiche Ansatzpunkte für den Einsatz künstlicher Intelligenz.

Um mit Virtual Staging nur noch kurz einen weiteren Einsatzbereich anzuschneiden: So wird es mit KI immer leichter, virtuelle Rundgänge auch für Planungszwecke zu nutzen und beispielsweise Einrichtungen zu entfernen, Räume umzugestalten und neu zu präsentieren.

VR und KI in a nutshell:

Lange Rede kurzer Sinn: die Kombination von VR und KI hat das Zeug dazu, noch einmal ordentlich Zunder in die nächsten Entwicklungsschritte zu bringen und wir sind gespannt, was uns in Zukunft erwartet. Worin ich mir ganz sicher bin: Es kann nur besser werden, als dieses KI generierte Symbolbild zum Thema!

Die Datenbrille der Zukunft: Zumindest, wenn es nach der KI "Adobe Firefly" geht.

Die Datenbrille der Zukunft: Zumindest, wenn es nach der KI „Adobe Firefly“ geht.