Jeder von uns ist eine Personal Brand – zumindest wenn es nach Amazon-Gründer Jeff Bezos geht. Er definiert Personal Branding als das, was die Leute hinter deinem Rücken sagen, wenn du nicht im Raum bist. Die Frage, die sich also eigentlich stellt, ist die, ob man dies selbst steuern möchte. Oder eben nicht.
Wie wir bei omnia360 auf Personal Branding setzen

Wie profitieren Ärzte von einer starken Personal Brand? Beim uro-onkologischen Symposium in Lübeck hielt Claudia dazu einen Vortrag.
Am besten sollten wir damit starten, woher unsere Begeisterung für Personal Branding rührt. Social Media hat uns bei unserer Arbeit für omnia360 nämlich enorm geholfen, um mehr Menschen für Virtual Reality zu begeistern und Kunden auf uns und unsere Dienstleistungen aufmerksam zu machen. Denn sind wir mal ehrlich: Als wir das Unternehmen vor drei Jahren gegründet haben, standen wir da: Mit einem (unserer bescheidenen Meinung nach) tollen 360°-Produktionsangebot, das jedoch kein Mensch kennt. Wie das bei der Gründung eines Unternehmens so ist, sind die finanziellen Mittel anfangs begrenzt, sodass ich unsere Bekanntheit nicht mit Hilfe eines üppigen Werbebudgets steigern konnte. Statt Geld hatte ich jedoch etwas anderes zu bieten: Eine große Liebe zu unseren Virtuellen Rundgängen und 360°-Videos und eine hohe Affinität zu Social Media. Und so ist unsere Marketing-Chefin Claudia zu Personal Branding gekommen. In den letzten drei Jahren hat sie sich als Expertin für Virtual Reality, Speakerin und Rolemodel für Women in Tech in Deutschland etabliert. Der PR Report zeichnete mich als einen der #30u30 Nachwuchskommunikationstalente 2018 aus, Adobe lud sie als Insiderin zum Summit nach London ein und in Sachen Marketing & Kommuniktion ergänzt sie seit letztem Jahr den Vorstand des nextReality.Hamburg e.V.
Social Media als Schlüssel zum Erfolg
Aber nun von Anfang: Wenn wir von Personal Branding reden, sprechen wir in der Regel auch von Social Media. Denn ihr wisst es sicherlich selbst: Unser Kommunikations- und Informationsverhalten hat sich mit der Digitalisierung stark verändert. Wenn wir etwas wissen wollen, dann googlen wir es. Wo es früher jedoch um reine Informationsbeschaffung ging, rücken Netzwerke stärker in den Vordergrund. Ob in Form von Xing-Beiträgen, Blog-Artikeln oder Podcasts: Wir tauschen uns digital aus.
Menschen vertrauen nun mal eher Menschen. Entsprechend folgen wir lieber einer realen Person, mit der wir uns im besten Fall identifizieren können, anstelle eines anonymen Markenprofilen. Basierend auf dieser Erkenntnis verdienen Influencer wie Caro Daur oder Bianca Claßen (bibisbeautypalace) ihr tägliches Brot, doch darum soll es jetzt nicht gehen. Beim Personal Branding bewegen wir uns in der Regel eher im Bereich der Micro-Influencer mit vergleichsweise kleinen Reichweiten aber dafür einem spitzen Themenfokus. Und davon kann die eigene Karriere in vielerei Hinsicht profitieren:
Warum es sich lohnt, auf Personal Branding zu setzen
Wenn wir Jeff Bezos Glauben schenken, haben wir alle bereits eine Personal Brand, ob wir wollen oder nicht. Jedes Like, jeder Share, den wir digital tätigen zahlt in irgendeiner Form auf unsere persönliche Marke ein. Und mit der zunehmenden Relevanz von Social Media werden die eigenen Kanäle immer mehr zur Online-Visitenkarte, weshalb es sich lohnt, Zeit in die Pflege dieser zu investieren.
Für Unternehmer liegen die Gründe für Personal Branding wohl auf der Hand: Es hilft dabei, das eigene Unternehmen sichtbar zu machen und mehr Aufmerksamkeit auf das eigene Schaffen zu lenken. Mit etwas Geschick lassen sich neue Kundengruppen erschließen und bestehende Kundenbeziehungen pflegen. Personal Branding macht euch präsent, ihr strahlt Know-How aus und vorallem gebt ihr euren (potenziellen) Kunden die Sicherheit, bei euch an der richtigen Adresse zu sein. Auch wenn dies für viele Unternehmer wahrscheinlich der entscheidende Grund für Personal Branding ist, gibt es weitere wertvolle Side Effects: So hilft es euch, am Puls der Zeit zu bleiben, euch mit anderen Branchen-Experten zu vernetzen, oder mit Menschen in Kontakt zu treten, die euch inspirieren. Personal Branding kann viele Steine ins Rollen bringen, die sich nicht unbedingt planen lassen, von Interview- über Keynote-Anfragen bis hin zu neuen Freundschaften.
Aber auch als Angestellter und / oder Führungskraft kann die eigene Karriere von einer starken Personal Brand profitieren. Es fängt schon damit an, sich gegenüber Mitbewerbern abzuheben, wenn es um die Jobbewerbung geht oder um im besten Fall, bereits online das Interesse des potenziellen neuen Arbeitgebers zu wecken. Und natürlich hilft es auch hier, neue Geschäftsbeziehungen zu knüpfen und zu festigen, das eigene Netzwerk zu erweitern und Partner und / oder Kunden zu gewinnen. Zuguterletzt kann Personal Branding auch der Schlüssel zur erfolgreichen Mitarbeitergewinnung sein, denn auch hier gilt: Menschen folgen lieber Menschen als Marken.
In jedem Fall hilft dir Personal Branding dabei, dich stärker mit dir selbst und deinen Themen zu beschäftigen. Anstatt anderen das Feld zu überlassen, geht es darum, Inhalte mitzugestalten, sich einzubringen und Menschen zu berühren. Dabei steht weniger die eigene Person, als vielmehr das, wofür du stehst im Vordergrund.
Do’s und Don’ts beim Personal Branding

Mit Social Media eine persönliche Marke zu entwickeln und aktiv zu gestalten, kann für den eigenen Karriereweg erfolgsentscheidend sein. Erfahren Sie, wie Social Media zum Karriere-Booster wird.
Ein bisschen twittern, ab und an einen LinkedIn-Beitrag schreiben – das kann doch nicht so schwer sein, oder? Personal Branding mag kein Hexenwerk sein, nichtsdestotrotz lohnt es sich, planvoll an die Sache heranzugehen. Zeit ist eine unserer wichtigsten Ressourcen, sodass sie nicht wirkungslos in Social Media verpuffen sollte. Deswegen: Baut euch eine Strategie auf, wählt entsprechend die richtigen Themen und Kanäle, die euch und eurer Arbeit einen wirklichen Mehrwert bringen. Dafür müsst ihr längst nicht auf jeder Hochzeit tanzen, stattdessen lohnt es sich, die eigenen Stärken zu stärken: Schreiben fällt euch leicht und ihr wollt potenzielle Arbeitgeber auf euch aufmerksam machen? Dann kann es ein sinnvolles Werkseug sein, Beiträge und / oder Fachartikel auf Xing oder LinkedIn zu publizieren.
Wenn ihr für euer überzeugendes Auftreten bekannt seid, können Videos euer Format sein! Hier kann sich auch ein Blick in Richtung Instagram lohnen. Auch wenn Alltagsthemen dort nach wie vor dominieren, solltet ihr im Hinterkopf behalten, dass die Nutzerschaft ebenfalls altert und es bereits einige erfolgreiche Business-Accounts gibt.
Mein persönlicher Favorit ist jedoch Twitter, das vorallem Spaß macht, um eigene Meinungen und Gedanken zu teilen, aber auch um Feedback zu Projekten und Ideen zu bekommen. Vorallem bei Events und Konferenzen kann man über Twitter wunderbar Kontakte aufbauen und sich zB auf kurzem Wege spontan zum Kaffee verabreden.
Das solltet ihr besser lassen:
Sicherlich gehört zum Personal Branding eine gesunde Portion Selbstbewusstsein und es sei euch von Herzen gegönnt, stolz von euren Erfolgen zu berichten. Aber bitte achtet darauf, nicht zu prahlen. Denn sind wir mal ehrlich, niemand mag Angeber, also bitte nicht „Mein Haus, mein Auto und meine Yacht“ sondern ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl!
Einen Fehler, den Unternehmer gerne machen, ist zu Sales orientiert an Social Media heranzugehen. Beim Personal Branding geht es jetzt um beziehungs- und nicht um Transaktionsmarketing, deshalb macht besser keine Werbeveranstaltung aus eurem Channel, sondern gebt Leuten einen ehrlichen Grund, euch zu folgen. Es geht darum, euren Followern einen Mehrwert zu liefern. Zeigt nicht nur was ihr macht, sondern warum ihr es tut. Statt zu sagen „Gestern habe ich einen Vortrag gehalten“, erzähle lieber, was das für ein Vortrag ist, welche Inhalte dir daraus besonders wichtig sind, oder wie du dich am besten vorbereitest. Teile Erfahrungen, Learnings und vielleicht auch mal die ein oder andere Sache, die schief gelaufen ist.
Der Name sagt es eigentlich schon: Beim Personal Branding geht es um Persönlichkeit und um Nahbarkeit, trotzdem muss es nicht privat werden. Nur weil ihr Personal Branding betreibt, werdet ihr nicht zum gläsernen Menschen. Definiert eure eigenen Grenzen, was soll privat bleiben? So fällt es leichter, Familie oder Hobbys aus den sozialen Medien rauszuhalten.
Und eigentlich sollte es klar sein, aber ich sage es trotzdem sicherheitshalber: Nicht jeder möchte ins Internet und das sollte respektiert werden. Postet keine Bilder von anderen Menschen, ohne deren Einverständnis und berücksichtigt den Datenschutz. Auch könnt ihr euch gerne kritisch über Themen äußern, aber schreibt Sachen nur, die ihr anderen im Zweifelsfall auch ins Gesicht sagen würdet. Und zieht bitte nicht über eure Kunden oder Kollegen her. Das kann zwar zu schnellem Fame verhelfen, bringt aber garantiert schlechtes Karma!
Ein letzter Tipp für deine Personal Brand:
Egal mit welchen Inhalten ihr euch auf welchen Channels positioniert, das Wichtigste dabei ist: Bleibt authentisch und seid konsistent in eurem Content! Eine Personal Brand lässt sich nicht über Nacht aufbauen – Lasst euch nicht entmutigen, wenn es seine Zeit dauert. Ihr braucht einen langen Atem und bedenkt immer: Klasse vor Masse, die ersten Follower sind manchmal die wertvollsten. Letzten Endes ist viel Trial and Error dabei, um herauszufinden was zu euch passt und was bei eurer Zielgruppe gut ankommt, vorallem aber solltet ihr Spaß daran haben!