Die Digitalisierung ist mittlerweile in vielen Bereichen unseres Alltags angekommen. Wir organisieren uns in Whatsapp-Gruppen, wir bestellen unser Essen online und auch bei der Immobiliensuche greifen immer mehr Menschen zum Smartphone oder Tablet. Um bestmöglich auf dieses veränderte Nutzerverhalten zu reagieren, wird das digitale Exposé zum Immobilientrend 2019!
Der Immobilienmarkt tickt anders
Im Gegensatz zum schnelllebigen Konsumgütermarkt ist die Immobilienbranche ganz schön speziell. Kein Wunder, denn die dort erhältlichen Güter unterscheiden sich grundlegend in ihren jeweiligen Anforderungen.
Immobilien sind von langen Lebenszyklen und hohen Transaktionsaktionskosten geprägt. Neben dem ökonomischen- haben sie auch einen kulturellen und emotionalen Wert und prägen das Stadtbild. Darüber hinaus sind Immobilien standortgebunden und erfordern hohe Investitionen. Prozesse verlaufen eher träge, der Lebenszyklus reicht von der Konzeption und Bereitstellung über die Bewirtschaftung und Nutzung bis hin zur Verwertung und umfasst oft viele Jahre.
In der Immobilienplanung sind digitale Lösungen bereits gang und gäbe und Architekten und Bauunternehmen arbeiten vorwiegend mit 3D-Software, um Gebäude zu konzipieren. Anders ist es im Bereich der Verwertung und Verkauf. Zwar sind Online-Immobilienportale mittlerweile ein zentraler Vermarktungskanal, jedoch werden die Potenziale der digitalen Präsentationen längst nicht ausgeschöpft. Viel zu oft wird das klassische Immobilien-Exposé einfach 1 zu 1 in die digitale Welt übertragen und unterscheidet sich kaum vom Print-Pendant. Doch damit könnte jetzt Schluss sein, denn 2019 wird das Jahr des digitalen Exposés!
Warum ein digitales Exposé?
Um die Vorteile des digitalen Exposés zu verdeutlichen, lohnt sich ein Blick in den Vermarktungsprozess der Immobilien, der stark von der Standortgebundenheit geprägt ist. Vereinfacht ausgedrückt durchläuft der Vermarktungsprozess die folgenden drei Phasen:
Phase 1: Das Immobilien-Exposé
Das Exposé ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Informationen der Immobilie. Es wird zumeist von einem Makler erstellt und enthält in der Regel Lageplan und Grundriss, eine Beschreibung mit den wichtigsten Fakten, sowie Bilder des Objekts. Früher war es in erster Linie im Schaufenster des Maklers, beim Beratungsgespräch oder in der Tageszeitung zu finden. Mittlerweile wird es vermehrt über Online-Portale wie Immoscout24 oder Immowelt an den Interessenten gebracht oder eine Zusendung erfolgt per E-Mail.
Phase 2: Die Vor-Ort-Besichtigung
Erfüllt die Immobilie soweit die Anforderungen des potenziellen Käufers, folgt im nächsten Schritt die Vor-Ort-Besichtigung. Diese ist mit einem hohen Zeit- und teilweise auch Kostenaufwand verbunden.
Phase 3: Die Kaufentscheidung
Nachdem der Interessent nun alle Informationen gesammelt hat, fällt im Anschluss in der Regel die Kaufentscheidung.
Wann der Interessent verloren geht
Viel zu häufig kommt es vor, dass der Interessent erst zwischen Phase 2 und Phase 3 abspringt. Das ist deshalb besonders ärgerlich, da zu diesem Zeitpunkt von beiden Seiten bereits Zeit und Nerven investiert wurde. Doch warum ist das so und wie lässt es sich vermeiden? Hier kann das digitale Exposé helfen!
Die Notwendigkeit der Vor-Ort-Besichtigung ist oftmals dem traditionelle Exposé geschuldet, welches einen falschen Eindruck der Immobilie vermitteln kann. So bestehen die Aufnahmen der Immobilie meist nur aus wenigen Fotos oder bilden nur ausgewählte Teile der Immobilie ab. Den Rest muss sich der Interessent zusammenreimen, wobei oft falsche Vorstellungen erweckt werden. Spätestens bei der Vor-Ort Besichtigung treffen dann jedoch Erwartung und Wirklichkeit aufeinander. Kommt es hierbei zu einer Diskrepanz, fällt die Kaufentscheidung negativ aus. Viele Immobilienverkäufe scheitern also daran, dass der Interessent mit falschen Erwartungen oder zu wenig Informationen in die Besichtigung gehen.
Was ist das digitale Exposé?
Mit einem vollständigen digitalen Exposé soll ein transparenter Einblick in die Immobilie geschaffen werden, um genau diese Schwachstelle im Vermarktungsprozess auszumerzen. Eine digitale Vorab-Besichtigung kann falsche Erwartungen mindern und das Informationsbedürfnis der Konsumenten umfassend erfüllen. Dreh- und Angelpunkt ist die virtuelle Besichtigung. Mit einem Immobilienrundgang erhalten Interessenten unabhängig von Ort und Zeit einen rundum Einblick in die Immobilie. Räume können im eigenen Tempo erkundet und anhand individueller Ansprüche geprüft werden. Ein maßstabsgetreue 3D-Modell bietet darüber hinaus den vollständigen Überblick über Raumaufteilung und Schnitt der Immobilie und anhand von Infopunkten können wissenswerte Informationen direkt vermittelt werden. Mit Klick auf den Play-Button können Sie sich selbst ein Bild machen:
Als Folge eines digitalen Exposés mit virtuellem Rundgang findet eine Besichtigung vor Ort nur noch statt, wenn der Käufer wirklich interessiert ist und die Immobilie seinen Ansprüchen entspricht.
Immobilientrend 2019: Interaktive Kundenerlebnisse schaffen
Interaktive Kundenerlebnisse sind 2019 ein absoluter Trend in der Marketingkommunikation, auch bei Immobilien. Grund dafür ist unser verändertes Mediennutzungsverhalten. Dank den digitalen Medien tauschen wir uns vermehrt in sozialen Netzwerken aus oder wenn wir Fragen haben, googlen wir. Das Internet ist überflutet von Inhalten und die Ansprüche der Konsumenten steigt, insbesondere wenn es um die Aufbereitung der Informationen geht.
Wie das digitale Exposé das Kundenerlebnis steigert und die Kaufentscheidung beeinflusst?
Stellen Sie sich einmal das folgende Szenario vor: Sie schwanken beim Kauf zwischen zwei Immobilien. Während bei der vor-Ort-Besichtigung beide Objekte überzeugen konnten sind Sie anschließend unsicher, eine endgültige Kaufentscheidung zu treffen. Wenn Sie bloß noch einmal zurückgehen könnten, um zu sehen, was es war, was Ihnen im Objekt A so gut gefallen hat! Oder wenn doch wenigstens ein Freund dabei gewesen wäre, um Ihren positiven Eindruck zu bestätigen…
Vor allem bei High-Involvement Gütern wie Immobilien tun sich Konsumenten mit der endgültigen Kaufentscheidung schwer und suchen nach Bestätigung. Deswegen sind auch Online-Bewertungen so beliebt! Haben Sie von Ihrer favorisierten Immobilie nun ein umfangreiches digitales Exposé zur Hand, können Sie sich jederzeit wieder reinklicken, um Zweifel zu beseitigen.
Emotionen als Schlüssel zum Verkauf
Beim Kauf einer Immobilie spielen Emotionen eine große Rolle. Verkäufer sollten daher nicht bloß Immobilien anbieten, sondern Kundenerlebnisse schaffen. Interaktionen zwischen Verkäufer und Kunden können dabei große Wirkung erzielen – doch mit einem digitalen Exposé ist ein interaktives Erlebnis mit der Immobilie selbst möglich. In allen Phasen des Vermarktungsprozesses.
Mehr Effizienz bei Großprojekten
Doch nicht nur in der Kommunikation mit dem Endkunden, kann das Digitale Exposé wirken. Auch in weiteren Real Estate Prozessen birgt eine digitale Strategie viele Vorteile. Auch Investoren und Gewerbekunden profitieren von digitalen Lösungen, die Kaufprozesse effizienter machen und die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden in den Mittelpunkt stellen.