Wie lässt sich eine temporäre Kunstausstellung nachhaltig erhalten? Und wie können wir Menschen unabhängig von Ort und Zeit den Zugang zu Kunst schaffen? Der Digitalisierung sei Dank gibt es mittlerweile großartige Möglichkeiten, um Kunst nachhaltig zu erhalten und einen breiteren Zugang zu schaffen. Ein Beispiel dafür liefert unser Projekt „Virtuelle Kunstausstellung“ für die Hochschule für Bildende Künste in Hamburg (HFBK), welches wir Ihnen im Folgenden einmal vorstellen möchten.

Wie wirkt sich die Digitalisierung auf den Kunstmarkt aus?

VR-Ausstellung

Kunst in Virtual Reality erleben. Hier: Die Ausstellung Perception is Reality im Frankfurter Kunstverein

Die Auswirkungen der “digitalen Revolution” sind mittlerweile wohl in so ziemlich allen Bereichen unseres Lebens zu spüren und es lassen sich immer mehr Informationen digitalisieren, speichern und archivieren (siehe auch Digitale Kommunikationsmedien)
Für Galerien, Kunstmessen, Sammlerbörsen und Auktionen, ebenso wie für die Kunst selbst, hat dies enorme Folgen. Nicht nur im Schaffungsprozess, sondern auch in der Art, wie wir Kunst konsumieren, ist der digitale Wandel zu spüren. Bei der Schnelllebigkeit unserer heutigen Welt kommt der Wunsch nach der Archivierung und Bewahrung von Gemälden und Meisterwerken auf, sodass viele Kunstliebhaber die Digitalisierung der Werke befürworten. Eine Möglichkeit der realitätsgetreuen Darstellung bieten 360°-Videos und Virtuelle Rundgänge.

Kunst digital mit 360° und Virtual Reality

Auf künstlerischer Seite wird sich bereits intensiv mit neuen Medien auseinandergesetzt, das VRHam!-Festival in Hamburg ist dafür nur eines von vielen Beispielen. Wenn es darum geht, virtuelle Kunst zu schaffen, ist Virtual Reality in den meisten Fällen das Mittel der Wahl, da auf diesem Wege Kunst nicht länger nur betrachtet, sondern virtuell erlebt werden kann und sich die verschiedenen Sinne immersiv ansprechen lassen (siehe hierzu auch Virtual Reality und 360°-Content im Museum). Auf Seiten der Kunstvermittlung bietet 360°-Technologie ein enormes Potenzial, um Ausstellungen und Exponate vollständig in die digitale Welt zu bringen. Ein Virtueller Museumsrundgang schafft beispielsweise den Zugang in die Ausstellungsräume weit über die eigenen Stadtgrenzen hinaus, aber auch im Bereich Denkmalschutz oder Sehenswürdigkeiten (erkunden Sie hier das Planetarium Hamburg im virtuellen Rundgang) kann der Rundum-Blick einen erheblichen Mehrwert liefern. Wie die HFBK Hamburg 360°-Technologie zur Digitalisierung einsetzt, erfahren Sie nun hier:

Kunst digitalisieren: Die virtuelle Ausstellung der HFBK Hamburg

HFBK in Virtual Reality

Die HFBK Jahresausstellung in Virtual Reality erleben – oder als 360°-Video bei YouTube!

Zum Ende des Wintersemesters findet an der HFBK Hamburg die Jahresausstellung statt, in der die Studierenden ihre Projekte ausstellen. Drei Tage lang öffnet die Hochschule dann ihre Pforten für die kunstinteressierte Besucher, gekrönt von einer großen Abschlussparty.
Doch was passiert mit den Werken, wenn die Kunstausstellung vorüber ist? Und wie können die Arbeiten einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden? Wir befinden uns im omnia360-Blog, dementsprechend liegt die Lösung wahrscheinlich auf der Hand: Mit unserer 360°-Kamera haben wir die Kunstausstellung in die virtuelle Welt geholt und digital konserviert!

Making-Of zur virtuellen Kunstausstellung

Die verschiedenen Ausstellungsbereiche hatten dabei unterschiedliche technische Anforderungen, je nachdem an welchen Werken die Studierenden gearbeitet haben. Im Pilotprojekt für die Jahresausstellung 2019 lag der Fokus zunächst auf den Bereichen Malerei und Bildhauerei, die es galt, mit unserer 360°-Kamera vollständig und realitätsgetreu erfasst zu werden. Um ein möglichst vollständiges digitales Abbild der Kunstwerke zu bieten, wurden in jedem Ausstellungsraum 360°-Aufnahmen von mehreren Standorten gemacht. So erhält der Zuschauer den Eindruck, sich an die verschiedenen Standpunkte im Raum zu bewegen und erhält Gelegenheit, die Ausstellungsstücke näher in Augenschein zu nehmen.

Kunst digitalisieren mit 360°-Kameras

Mit einer 360° wurden die Kunstwerke der Studierenden digitalisiert.

Digitalisierung mit 360°-Aufnahmen im Malerei-Trakt

Die Jahresausstellung im Malerei-Trakt der HFBK besteht aus insgesamt sieben Kursräume, deren Türen virtuell geöffnet bleiben sollen. Die verschiedenen Ausstellungsräume sollten dabei unabhängig von einander besichtigt werden können, sodass für jeden Malereikursraum eine eigene 360°-Videodatei angefertigt wurde, in denen, abhängig von ihrer Größe, zwei bis fünf Standpunkte erfasst wurden.

Digitalisierung mit 360°-Videos der Bildhauerei-Kurse

Während die Gemälde im Malerei-Trakt überwiegend statisch sind, sind im Bildhauerei-Trakt 360°-Videos gefragt, um die Arbeiten vollständig zu digitalisieren. Von herumsurrenden Saugrobotern, über akustische Werke bis hin zum Balanceakt einer Perfomance-Künstlerin gab es hier in jedem Raum etwas zu entdecken.

Die Virtuelle Kunstausstellung auf YouTube

Um mit der virtuellen Kunstausstellung eine junge Zielgruppe anzusprechen und ihr Interesse im Rahmen des Hochschulmarketings an den bildenden Künsten zu wecken, ist YouTube ein attraktiver Distributionskanal, um die Jahresausstellung zugänglich zu machen. Hier lässt sich das 360°-Format einfach integrieren und kann direkt im Browser, auf dem Smartphone, oder bei Bedarf mit der VR-Brille abgespielt werden.