Die Corona-Krise hat das Messemarketing nachhaltig verändert: Statt einem großem Get-Together in den verschiedenen Messehallen dieser Welt waren plötzlich digitale Lösungen gefragt, um trotz Distanz in Kontakt zu bleiben. Das Konzept „Messe“ musste neu gedacht werden, um Produkte- und Dienstleistungen zu präsentieren, neue Kunden zu gewinnen oder Beziehungen zu pflegen. Ob als Aussteller, als Messeveranstalter oder als Besucher, wir alle konnten uns von den Vor- und Nachteilen virtueller Messen überzeugen. Worin wir uns wahrscheinlich alle einig sind? Das Digitale kann den persönlichen Kontakt nicht ersetzen und wir können es kaum erwarten, wieder echte Gespräche zu führen! Nichtsdestotrotz war an den digitalen Lösungen nicht alles doof, so ist es doch zum Beispiel eigentlich ziemlich schade, dass reale Messestände meist nur wenige Tage überdauern, obwohl doch soviel Zeit, Geld und Arbeit drin steckt -oder, dass wir nur auf den Personenkreis vor Ort beschränken und so viele potenzielle Kunden unerreicht bleiben. Wenn es also doch bloß einen Weg gäbe, den Messeauftritt zu digitalisieren und über das Messegelände hinaus erlebbar zu machen… Hey Moment, den gibt es doch längst und den möchten wir Ihnen im Folgenden gerne einmal näher vorstellen: Der hybride Messestand – So entsteht Ihr virtueller Messerundgang!

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Ein virtueller Messerundgang bietet eine spannende Möglichkeit, das Konzept „hybrider Messestand“ erfolgreich umzusetzen.

Wie Virtualität und Realität zu einem hybriden Messestand verschmelzen

Was ist eine hybride Messe?

Bei einer hybriden Messe gibt es kein Entweder-Oder mehr, sondern reale Messeauftritte werden mithilfe digitale Kommunikationsmedien erweitert. Im Idealfall bringt die hybride Messe das Beste aus realer und virtueller Messe zusammen, stärken die jeweiligen Stärken und schaffen Synergien und Symbiosen. So kann das multisensorische Defizit des virtuellen Formats beispielsweise durch das Live-Format kompensiert werden, während digital räumliche und zeitliche Begrenzungen ausgehebelt werden können. Ein hybrides Messekonzept kann sowohl darin bestehen, den realen Messestand vor Ort um virtuelle Elemente zu erweitern oder ihn räumlich und zeitlich virtuell zu verlängern.

Die Messepräsentation virtuell erweitern

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Mit Augmented Reality können Exponate digital zum Leben erweckt und der hybride Messestand so virtuell erweitert werden.

Immersive Medien können eingesetzt werden, um den Messestand vor Ort zu erweitern. Sie ermöglichen es den Nutzer*innen, in Ihre Inhalte einzutauchen und diese virtuell zu erleben: Mit einer VR-Brillen können zum Beispiel virtuelle Betriebsführungen angeboten oder der hauseigene Showroom virtuell besucht werden. Aber auch AR-Marketing bietet spannende Anwendungsmöglichkeiten, um zum Beispiel Maschinen am Messestand zum Leben zu erwecken.

Die Messepräsentation virtuell verlängern

Davon abgehen ist Virtual Reality jedoch auch in die andere Richtung möglich: Statt den Messebesucher virtuell an andere Orte zu bringen, holen wir ihn virtuell an Ihren Stand. Wie das funktionieren soll? Mit einem virtuellen Rundgang! Mit Hilfe von 360° und 3D-Technologie lässt sich der Messeauftritt digital verlängern, um unabhängig von Ort und Zeit virtuell besichtigt werden zu können – quasi ein hybrider Messestand.

Der hybride Messestand vorgestellt:

Der virtuelle Messerundgang

Am besten starten wir direkt mit einem Beispiel, denn Bilder sagen bekanntlich mehr als Worte! Mit Klick auf den Play-Button können Sie den virtuellen Messerundgang von EFAFLEX auf der PARKEN im hessischen Wiesbaden starten. Darin haben Sie die Möglichkeit, den hybriden Messestand interaktiv zu erkunden und die verschiedenen Exponate in Ruhe anzuschauen. Zur Navigation können sowohl Pfeiltasten, als auch Maus verwendet werden, mit Klick auf [] (unten rechts) öffnen Sie den virtuellen Messerundgang im Vollbildmodus. Für einen vollständigen Überblick können Sie auf das Haus-Symbol unten links klicken und so das 3D-Modell der Ausstellungsfläche zu aktivieren. Besonders nützlich sind die kleinen orangenen Infopunkte, in denen alle relevanten Informationen an den virtuellen Messebesucher vermittelt werden. Hier sind sowohl PDF-Broschüren, Videos-, Bild und Textelemente hinterlegt, um das Ausstellerangebot detailliert zu präsentieren.

So wird der Messestand digitalisiert:

Um Ihren Messestand zu digitalisieren, nutzen wir in der Regel den Zeitraum zwischen Aufbau und Besucheransturm, damit der Messestand vollständig aufgebaut, aber möglichst frei von Besucherverkehr ist. So können wir schnell und effizient vorgehen und haben, wenn alles glatt läuft, die digitale Dokumentation nach einer Stunde abgeschlossen. Mit Infrarotsensoren sammeln wir zunächst die 3D-Daten des Messestands, um das maßstabsgetreue Modell zu kreieren, anschließend fertigen wir an den späteren Standpunkten im Rundgang Panoramaaufnahmen an, von denen der virtuelle Messebesucher später den Rundumblick erhält.

Anschließend wandern die 3D- und 360°-Aufnahmen in die Postproduktion, wo wir aus den Daten den Virtueller Messestand erzeugen. Da das Ergebnis in der Regel möglichst zeitnah an den Messeauftritt präsentiert werden soll, können wir nach Absprache den Turbo einlegen, um Ihnen die Preview innerhalb von drei Tagen nach Aufnahmetermin zukommen zu lassen. Sobald wir alle Inhalte zur Einbindung erhalten, können wir auch die Infopunkte ergänzen und den hybriden Messestand für Ihre Online-Präsentation fertig stellen. Das Ergebnis können Sie anschließend sowohl auf Ihrer Website einbinden, als auch per Weblink in den sozialen Kanälen oder per E-Mail teilen.

Alternative: Der virtuelle Rundgang über Ihre hybride Hausmesse

Natürlich lässt sich das Konzept der hybriden Messe auch auf eine Hausmesse übertragen, bei der Sie in der Planung deutlich unabhängiger agieren können als im Rahmen einer Fachmesse. So haben wir im vergangene Sommer eine hybride Hausmesse für den Bike-Hersteller MERIDA & CENTURION umgesetzt, die anstelle Ihres jährlichen Launch-Events in diesem Jahr nur einen kleinen Kreis an Fachhändlern zur Präsentation der neuen Kollektion einladen konnten. Damit sich der Aufwand rund um die Anmietung und den Aufbau in der Mietlocation lohnt, wurde die Fahrradausstellung mit einem 3D-Scan digitalisiert, um sie so einem größeren Personenkreis zugänglich zu machen. Der virtuelle Messerundgang über die hybride Hausmesse wurde zunächst passwortgeschützt mit den Fachhändlern geteilt und in einem späteren Projektschritt auch den Endkunden auf der Website und im Rahmen von 360-Grad-Rundgang im Social-Media-Marketing reichweitenstark zugänglich gemacht:

Alternative: Der hybride Messestand in 3D modelliert

Wenn der virtuelle Messerundgang bereits zum Messestart vorliegen soll, könnte eine Digitalisierung auf Basis von 360°-Fotos zeitlich knapp werden. Mit Hilfe der 3D-Daten Ihres Messebauers gibt es aber auch hier Möglichkeiten, das hybride Messekonzept zu realisieren. Dafür wird ein virtueller Messerundgang auf Basis der Planungsdaten erzeugt. In unserem Beitrag 3D-Produktpräsentation im digitalen Showroom stellen wir diese Herangehensweise näher vor. Natürlich können wir im Fall einer 3D-Modellierung auch richtig kreativ werden: Schließlich sind wir nicht länger an die Gesetze der Physik gebunden und können hier auch völlig neue Wege gehen, das Konzept „hybrider Messestand“ virtuell umzusetzen.

Die Vorteile des hybriden Messestands zusammengefasst:

  • Hybride Messestände sind ideal für die Erweiterung des realen Messeauftritts geeignet: Während eine Messe nämlich oft nach monatelanger intensiver Planung bereits nach wenigen Tagen endet und der aufwendige Messestand wieder abgebaut wird, kann er mit einem 3D-Scanvollständig dokumentiert und digital erhalten bleiben
  • Der virtuelle Messerundgang kann die perfekte Ergänzung zu Ihrem realen Messeauftritt sein und Synergien nutzen, um das hybride Messekonzept kosteneffizient umzusetzen, indem Sie zum Beispiel die CAD-Planungsdaten für on- und offline verwenden
  • Für Besucher sind Messen häufig ganz schön kurzweilig und sie gehen vollgepackt mit jeder Menge Informationen nach Hause. Mit dem hybriden Messestand können Besucher den Veranstaltungstag noch einmal Revue passieren lassen und Ihr Angebot noch einmal in Ruhe erkunden. Dementsprechend lässt sich der virtuelle Messerundgang ideal in den Kommunikationsprozess mit den gesammelten Messekontakte integrieren.
  • Auf einer realen Messe erhalten wir oft nur verzerrte Informationen rund um die Besucherzahlen, währen sich dies bei einem virtuellen Messerundgang deutlich stärker tracken und nachverfolgen lässt. Neue Kontakte lassen sich zum Beispiel direkt in das eigene CRM-System übernehmen und pflegen.
  • Der virtuelle Messerundgang kann im Rahmen der hybriden Messe genutzt werden, um alle Beteiligten im Rahmen der internen Kommunikation über den Messeverlauf zu informieren, die nicht vor Ort sein konnten
  • Für die weitere Messeplanung liegt nun ein digitales Modell vor, welches für zukünftige Standgestaltung als Vorlage herangezogen werden kann
  • Aber auch Kunden, Interessenten und Partner, die es nicht geschafft haben, vor Ort vorbeizuschauen, können mit einem Mailing virtuell zum Stand eingeladen werden, um sich interaktiv über Ihre Neuheiten zu informieren
  • Zuguterletzt kann der hybride Messeauftritt natürlich auch zur Neukundengewinnung verwendet werden und beispielsweise im Rahmen einer Social-Media-Kampagne an die Zielgruppe transportiert werden. So lässt sich die Reichweite über den Messebesuch heraus vergrößern und sie können nachhaltig von Ihrer umgesetzten Messepräsentation profitieren.