Augmented Reality erweitert die reale Welt um digitale Inhalte und bietet dem Marketing damit großartige Möglichkeiten, Kund:innen zu begeistern. Wenn es also um die neusten Trends im Online-Marketing geht, darf Augmented Reality nicht fehlen. Im folgenden Beitrag möchten wir Ihnen das Thema AR-Marketing vorstellen und haben dafür verschiedene Use Cases analysiert, gebündelt und kategorisiert, um Sie so bestmöglich für den Einsatz von Augmented Reality im Marketing zu inspirieren.

Augmented Reality im Marketing

Augmented Reality im Marketing bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, Kunden zu begeistern – nicht zuletzt, weil AR mit dem Smartphone einfach und überall abrufbar ist.

Was ist Augmented-Reality-Marketing?

Einfach übersetzt bedeutet Augmented Reality „Erweiterte Realität“. Wir ergänzen die Realität mit technischen Hilfsmitteln um digitale Elemente (siehe dafür auch Was ist Augmented Reality?). Ähnlich wie Virtual Reality zählt AR zu den immersiven Medien, der Übergang zwischen den Technologien ist dabei fließend und lässt sich am besten mit dem „Reality-Virtuality-Continuum“ beschreiben (siehe auch der Unterschied zwischen VR & AR). Die linke Seite des Kontinuums umfasst die Wirklichkeit, also alles, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen (z.B.  360-Grad-Videos). Erweitert man die Realität um virtuelle Elemente, sind wir im Bereich der Mixed Reality, wozu auch Augmented Reality zählt. Eine komplett künstliche computergenerierte Welt, die den User vollständig umgibt, ist die sogenannte Virtual Reality.

Die Stärke des immersiven Marketings besteht darin, dass die Technologie es ermöglicht, vollständig in den Inhalt einer Anwendung einzutauchen und so ein echtes Präsenz-Gefühl zu erzeugen. Im Fall von Augmented Reality verschwimmen dabei die Grenzen zwischen Realem und Virtuellem.

AR-Brille

AR-Brillen wie die Microsoft Hololens sind noch längst nicht im Massenmarkt angekommen.

Die Vorteile von AR-Marketing

Im Gegensatz zu Virtual Reality hat Augmented Reality den enormen Vorteil, nicht auf teure Brillen angewiesen zu sein. Die Technologie lässt sich mit verschiedenen Ausgabegeräten konsumieren und eines davon hat mittlerweile fast jeder von uns in seiner Hosentasche: Die Rede ist von Mobile-AR. Auf dem Smartphone oder Tablet ergänzt AR-Software das Live-Bild der Kamera um virtuelle Elemente, die auf dem Display sichtbar werden. Dort bietet Augmented Realty viel kreatives Potenzial, um Nutzer:innen auf neuem Wege zu erreichen. Statt Inhalte nur passiv zu konsumieren, bietet AR eine stark aktivierende Wirkung, um mit den digitalen Elementen zu interagieren. Marken können so leicht mit ihren Kund:innen in Kontakt treten, Produkte direkt in die eigene Lebenswelt der Konsument:innen bringen, unterhalten und eine Beziehung aufzubauen. Dabei lässt sich Mobile Marketing mit Augmented Reality einfach mit anderen Marketingdisziplinen wie Social-Media-Marketing (siehe dafür AR-Marketingmaßnahme Nr. 3) und Suchmaschinenoptimierung (siehe dafür AR-Marketingmaßnahme 7) kombinieren.

Neben mobile-AR gibt es bereits AR-Brillen, die derzeit aber noch eher futuristisch anmuten. Prominente Beispiele sind die Microsoft Hololens und die Magic Leap, die aktuell aufgrund ihrer hohen Anschaffungskosten und begrenzter Funktionalitäten eher für Spezialanwendungen zu gebrauchen sind. Der Durchbruch am Massenmarkt lässt jedoch auf sich warten. (siehe dazu Die Entwicklung von Augmented Reality)

Die dritte Möglichkeit, um Augmented Reality zu nutzen, sind projektionsbasierte AR-Lösungen, die im Marketing ebenfalls bereits erfolgreich eingesetzt werden. Auch diese werden Ihnen in unseren 7 Beispielen für AR-Marketing begegnen.

7 Beispiele für Augmented Reality-Marketing: Ideen und Einsatzbereiche

Bereits seit dem großen Erfolg von Pokémon GO im Sommer 2016 haben viele Marketer die Technologie auf der Watchlist, doch oft fehlten Ideen und konkrete Use Cases, um eigene AR-Projekte umzusetzen. Die Einsatzmöglichkeiten von Augmented Reality im Marketing sind vielfältiger, als man zunächst denken mag. Wir haben sie in sieben verschiedene Einsatzfelder unterteilt, die sich je nach Kommunikationsziel stark unterscheiden können. Was alle gemeinsam haben: Aktuell können Marken noch gut von der Neuheit der Technologie profitieren, da sich Konsument:innen an dem neuen Format noch nicht satt gesehen haben. Denn das Augmented Reality in den nächsten Jahren an Relevanz gewinnen wird, zeigt sich auch daran, dass die Tech-Giganten Apple, Google und Facebook zunehmend in die Technologie investieren.  Lassen Sie sich nun von den verschiedenen Beispielen für AR-Marketing inspirieren:

AR-Marketing 1: Living Product

Betrachten wir zum Einstieg AR-Marketingmaßnahmen, die sich im Kommunikationsumfeld „Home“ abspielt. Sie erreicht Konsument:innen in ihrem privaten Umfeld und fügt sich in ihre Nutzungsgewohnheiten ein. Beim Living Product stellt ein physisches Objekt, im Konsumgütermarketing meist das zu vermarktende Produkt, einen elementaren Bestandteil der Maßnahme dar. Das Produkt fungiert als AR-Marker und wird zum Leben erweckt, wie beim Beispiel Bakoma. Hier wird der Joghurt-Becher mit der Smartphone- oder Tabletkamera erfasst, woraufhin das Werbemaskottchen auf dem Monitor erscheint und mit Produkt und Konsument:in interagiert. Diese AR-Maßnahme eignet sich, um Konsument:innen emotionaler an Produkte und Marken zu binden. Im besten Fall gelingt es, sie zu Botschaftern zu machen, die Freunden und Verwandten das AR-Erlebnis zeigen.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgte auch die VR / AR-Kampagne #MeetMuh der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. Um einen virtuellen Hof-Rundgang zu bewerben, wurden bedruckte Brötchentüten in Niedersachsen verteilt. Mit Hilfe eines QR-Codes ließ sich dabei das Maskottchen „Muh“ zum Leben erwecken und sorgte so für extra Spaß am Frühstückstisch. Mehr zum Virtual-Reality-Gewinnspiel #MeetMuh, der 360°-Hofrundgang

Augmented-Reality-Brötchentüte

Bei der Kampagne #MeetMuh dient die Brötchentüte als AR-Marker.

AR-App: Lebenserleichterer

AR-Marketing des Typus „Living Product“ kann aber auch praktischer Natur sein: Die AR-App von DHL hilft Kund:innen beispielsweise dabei, die richtige Paketgröße zu finden. Dafür können sie den zu verschickenden Gegenstand mit ihrer Smartphone-Kamera scannen, anschließend werden virtuell die verschiedenen Paketgrößen eingeblendet, anhand derer leicht ersichtlich wird, welches Format für den Versand benötigt wird. Diese AR-Marketingmaßnahme überzeugt durch ihren ganzheitlichen Ansatz als „Lebenserleichterer“. Anschließend können Kund:innen nämlich mobil direkt die passende Versandmarke kaufen und die Bestellung in der e-Filiale der Deutschen Post abgeschlossen werden.

AR-App: Jubiläumsfeier

Auch die AR-App „VDE 100 years“ liefert einen spannenden Ansatz für Living Products im Kommunikationsumfeld Home und kombiniert dabei Augmented-Reality-Marketing mit einem Virtuellen Rundgang. Das 100 jährige Jubiläum des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. fiel mitten in die Corona-Krise, sodass sich das Marketing-Team etwas ganz besonders einfallen ließ, um das Ereignis angemessen zu zelebrieren. Heraus kam eine Augmented-Reality-App, die es den Nutzern ermöglicht, die verschiedenen Prüfmethoden des Unternehmens spielerisch zu erfahren. Dabei kommt die AR-App ganz ohne Marker aus und das gewünschte Produkt wird einfach in der App ausgewählt und anschließend im Raum platziert. Im Fall eines Kaffeevollautomats lässt sich so nicht nur ein Heißgetränk aufbrühen, die Maschine kann auch digital auseinandergebaut und erforscht werden.

Wer noch mehr über die Arbeit des VDE erfahren möchte, kann die AR-App auch nutzen, um den eigenen vier Wänden virtuell zu entfliehen und die Prüflabore in Offenbach zu besuchen. Mehr zum virtuellen Labor-Rundgang

AR-Marketing 2: Living Print

Living Print-Aktionen richten sich ebenfalls an das private Umfeld der Konsument:innen und funktionieren auch mit Hilfe eines AR-Markers. Statt eines Produkts werden bei diesem Maßnahmentyp Druckerzeugnisse zum Leben erweckt. Von Anzeigen in Tageszeiten, Magazinen oder Geschäftsberichten, über Kataloge, Prospekte und Broschüren bis hin zur Visitenkarte lässt sich so ziemlich jedes Print-Kommunikationsmittel virtuell erweitern. Auf diesem Wege lassen sich Hintergrundinformationen vermitteln oder einfach zusätzliche Reize erzeugen, die Konsument:innen stärker aktivieren, ihre Betrachtungszeit verlängern und damit das Involvement steigern. Vertriebsunterstützend wirkt es sich bestenfalls positiv auf die Conversion-Rate aus.

Augmented Reality im eCommerce

Vor allem wenn es um Produkte geht, bei denen Fotos und Videos nicht ausreichen, um sie vollständig darzustellen, kann Augmented Reality eine wirkungsvolle Lösung darstellen. Ein gelungenes Beispiel einer Living Print AR-Maßnahme aus dem Bereich E-Commerce stellt die AR-App yourhome von OTTO dar. Nutzer:innen können damit Möbelstücke schon einmal digital im eigenen Zuhause ausprobieren . Durch die Smartphone-Kamera sieht man die eigenen vier Wände und kann darin dann das gewünschte Objekt platzieren, um zu sehen, wie es wirkt. Schon lässt sich deutlich besser beurteilen, ob die neue Stehlampe wirklich so gut in die geplante Wohnzimmer-Ecke passt, oder eben nicht. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert die IKEA Place AR-App, mit der sich die verschiedenen Einrichtungselemente auf dem Smartphone-Display virtuell im eigenen Zuhause platzieren lassen.

AR-Marketing 3: Living Presentation

Auch auf Messen kann Augmented-Reality-Marketing wirkungsvoll eingesetzt werden. Living Presentation beschreibt AR-Maßnahmen, die zur innovativen Unterstützung der Messepräsentation angewendet werden. Dadurch lassen sich reale Objekte, die bspw. wegen ihrer Größe oder Komplexität nicht live präsentierbar sind, virtuell darstellen und es den Messebesucher:innen sogar ermöglichen, mit diesen zu interagieren. AR kann darüber hinaus unterstützend eingesetzt werden, um verschiedene Konfigurationen zu veranschaulichen, wie im folgenden Beispiel von Mercedes Benz. Zur Markteinführung eines neuen Fahrzeugs wurden neben dem realen Modell iPad-Stationen installiert, über die das Fahrzeug in individuellen Designs aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden konnte. Mit diesen Maßnahmen lässt sich, insbesondere durch die Einbeziehung der Messebesucher:innen, frühzeitig Aufmerksamkeit auf das Produkt lenken.

AR Presentation in einem virtuellen Showroom

Aber auch an einem virtuellen Messestand kann eine „Living Presentation“ AR-Marketingmaßnahme eingesetzt werden, um Kund:innen digital für die eigenen Produkten zu begeistern! Für unseren Kunden PS Automation haben wir einen 3D-Showroom entworfen, in dem die Antriebssysteme des Unternehmens virtuell ausgestellt werden. In klickbaren Infopunkten können die Nutzer:innen so mehr über das Leistungsangebot des Unternehmens erfahren und Produktvideos und -broschüren abrufen.

Neben der 3D-Präsentation im digitalen Showroom lassen sich die Produkte mit Hilfe von Augmented Reality spielerisch in der eigenen Umgebung platzieren, um so ein bessere Gefühl für die Produktdimensionen zu erhalten.

Hier können Sie den 3D-Showroom erkunden: PS Automation

AR-Marketing 4: Virtual Fitting und AR-Filter

Virtual Fitting-Maßnahmen haben ein klares Sales-Ziel und sind besonders für Unternehmen aus dem Bereich eCommerce relevant. Mit Hilfe von Augmented Reality können Konsument:innen Produkte virtuell anprobieren, um so das wahrgenommene Kaufrisiko zu senken. Bei der Virtual Fitting App von L’Oreal registriert die Smartphone-Kamera das eigene Gesicht und erweitert es um das virtuelle Makeup, um so das Problem einer fehlenden Anprobe beim Online-Kauf zu lösen. Neben einer erfolgreichen Produktberatung helfen sie in der Regel auch bei der Steigerung der Markenbindung und -bekanntheit, in dem die virtuellen Try Ons einfach via Social Media geteilt werden können.

AR-Filter in Social Media

Die Virtual Fitting Maßnahmen lassen sich in die selbe Kategorie von Augmented Reality-Marketing einordnen, wie AR-Filter. Diese werden vor allem in Social Media immer beliebter, so können sie dort für witzige und überraschende Effekte in Selfies sorgen. Vorreiter in Sachen AR-Filter sind die Social Networks Snapchat und Instagram. Ein gelungenes Beispiel für AR-Marketing mit Social-Media-Filtern liefert Dr. Oetker für das Produkt „Ristorante Pizza“. Hierfür kreierte das Unternehmen den Filter “Welche Pizza Bist Du”, der es den Usern mit Hilfe des Zufallsprinzips ermöglicht, die richtige Pizza-Wahl zu treffen. Der Unterhaltungsfaktor dieser AR-Maßnahme ist groß und führt dazu, dass Nutzer:innen aktiv mit der Werbung interagieren und die Ergebnisse im besten Fall noch weiter verbreiten. Besonders in Kombination mit Influencer:innen Marketing können AR-Filter zu einem wahren Awareness-Magneten werden. Influencer:innen können hierbei die erstellten Filter der Marken verwenden, um so auch visuell auf das besagte Produkt, Dienstleistung oder ein Event aufmerksam zu machen. Mit Hilfe von Spark AR, einer von Facebook entwickelten Augmented-Reality-Software, lassen sich Instagram AR-Filter mittlerweile einfach selbst erstellen.

AR-Marketing 5: Attention Display

Für den AR-Marketingmaßnahmen Typ 4 verlassen wir das heimische Umfeld des Konsums und begeben uns an frequentierte Plätze in der Öffentlichkeit. Dort können Attention Displays die Aufmerksamkeit größerer Personengruppen erregen.

Der Magic Mirror wurde bspw. in einem Einkaufszentrum in Berlin aufgestellt, um die Erfrischungstücher „Tempo fresh to go” zu bewerben. Bei dieser Maßnahme konnten sich Passant:innen selbst auf einem großen Monitor wie durch einen Spiegel sehen. Das Spiegelbild wurde jedoch um virtuelle Inhalte augmentiert:

Auch Pepsi setzte im Rahmen der Kampagne Unbelievable Pepsi auf Augmented Reality mittels projektionsbasierter AR, indem eine Bushaltestelle in ein interaktives Kommunikationsmittel verwandelt wurde. Ein transparenter Monitor mit einer Kamera an der Werbefläche nimmt die dahinterliegende Straße im Livestream auf, sodass bei Passant:innen der Eindruck erweckt wird, durch ein Fenster zu blicken. Das angebliche Fenster ermöglicht jedoch einen Ausblick in eine teils virtuelle Welt, denn der Videostream wird um virtuelle Elemente ergänzt, die den Eindruck angreifender Aliens oder eines anstürmenden Tigers erwecken:

Ziel dieses AR-Maßnahmentypus ist eine spektakuläre Markeninszenierung mit einem hohen Unterhaltungswert, der einen spielerischen Zugang zur Marke ermöglicht, Neugier weckt und damit das Markenbewusstsein steigert. Besonders überraschende und begeisternde Attention Displays können darüber hinaus in der Lage sein, die Konsument:innen anzuregen, die Kommunikationsbotschaft viral weiterzuverbreiten und damit die Reichweite zu erhöhen.

AR-Marketing 6: AR to Go

AR to Go erinnert ein bisschen an Pokémon GO, da Konsument:innen unterwegs zur Interaktion mittels Smartphone angeregt werden. Becks hat im Rahmen der Kampagne Green Box grüne Boxen an Sehenswürdigkeiten in verschiedenen Städten aufgestellt, die als Marker von Konsumenten und Konsumentinnen gescannt werden konnten. Anschließend erschienen auf dem Handheld-Monitor die von Nachwuchskünstler:innen entworfenen virtuellen Erweiterungen der Sehenswürdigkeiten.

AR Ads

Auch Burger King setzt mit einer Augmented-Reality-App auf AR to Go: Für die „Burn That Ad“-Kampagne wurde die Burger King Mobile Ad in Brasilien mit einem Augmented Reality Feature ausgestattet. Sobald die Frontkamera im Smartphone das Logo eines Fast Food Mitbewerbers erkennt, kann der oder die Nutzer:in dieses in Flammen aufgehen lassen. Dank AR sehen Nutzer:innen also beispielsweise animierte Flammen über einer McDonalds-Werbetafel auf dem Smartphone-Display. Als Belohnung erhält man einen Code für einen kostenlosen Whopper Burger beim nächsten Burger King Besuch. Ariel Grunkraut, Burger King’s Marketing und Sales Director für Brasilien, begründet die Marketing-Maßnahme so: „Technologie als Mittel für eine optimale Kundenerfahrung einzusetzen, ist eines unserer Hauptinvestitionsziele im Jahr 2019. Unsere BK Express-Erfahrung ist eine neue Bezahlmethode per Mobiltelefon, die ab sofort in ganz Brasilien verfügbar ist. Um diese bekannter zu machen, bieten wir unseren Kunden diese unterhaltsame Interaktion in Augmented Reality durch die App.“.

AR-Marketing 7: Magic Mirror

Die Product Preview findet in der Regel am Point-of-Sale statt und hat damit eine eindeutig direkte Verkaufsabsicht. Am Beispiel der LEGO Digital Box wird das Produkt im Verkaufsraum zum AR-Marker. Scannt die Konsument:in die Produktverpackung am AR-Termin, erscheint das fertig aufgebaute Modell auf dem Display. Ähnlich wie beim Virtual Fitting lässt sich das Kaufrisiko von Konsument:innen senken, indem sie vorab prüfen können, was sie nach dem Kauf erwartet. Durch erste Interaktionsmöglichkeiten entsteht darüber hinaus bereits eine Verbundenheit und das Kaufbegehren steigt.

augmented-reality-marketing-lego

Am Point-of-Sale nutzt Lego Augmented Reality im Marketing zur Produktvorschau.

Auch im Rahmen der Schaufenstergestaltung können AR-Terminals eingesetzt werden. Timberland macht es mit einem Schaufenster-Display vor, welches die neue Kollektion am eigenen Körper vorführt. Neben der Vermittlung von Produktinformationen verfügt Augmented Reality über eine „Stopping Power“ und kann die Aufmerksamkeit bei den Passant:innen wecken, um sie in das Geschäft zu locken.

Suchmaschinenoptimierung mit Augmented Reality: GoogleAR

Auch die Suchmaschine Google schafft immer bessere Voraussetzungen für „Living Presentation“-Augmented Reality in den Suchergebnissen. In 2019 wurde das Feature „In 3D ansehen“ eingeführt, die nicht nur für eine erhöhte Sichtbarkeit in den mobilen Suchergebnissen führt. Die Stärke der AR-Funktion fürs Marketing besteht darin, dass sich das ausgewählte 3D-Objekt direkt in die Lebenswelt des Users platzieren lässt, um so Kaufbarrieren ab- und eine emotionale Bindung aufzubauen. Zur Einführung von Google AR startet die Suchmaschine mit 3D-animierten Tieren (siehe Bild unten). Dafür muss lediglich der gewünschte Tiername auf einem aktuellen Android-Smartphone (Android 7.0 oder höher) mit ARCore-Unterstützung oder einem neueren ARKit-kompatiblem iPhone (iOS 11.0 oder höher) in die Suchleiste eingegeben werden. Mit dem Button „In 3D ansehen“ lässt sich die AR-Funktion starten. Anschließend kann mit “Bei mir ansehen” das Tier in Originalgröße in die Umgebung projiziert werden.  Das ausgewählte Tier lässt sich so im Wohnzimmer, Garten oder wo auch immer man sich gerade befindet, platzieren und von allen Seiten betrachten. Dafür ist übrigens kein App-Download notwendig.

Google bietet die AR-Funktion – ebenso wie Apple – auch bereits für erste Produkte an. Hier liegt für Google das größte Potenzial, mit dem XR-Trend Geld zu verdienen. Viele Unternehmen bieten Produkte an, die von einer 3D-Darstellung im Vergleich zu Foto oder Video profitieren können, insbesondere wenn man diese Produkte in Originalgröße in der heimischen oder in einer virtuellen Umgebung ansehen kann. Interessierte Unternehmen können sich direkt bei Google für einen Test der 3D-Suche anmelden und mittlerweile nutzen auch schon erste Marken Google AR, um das Online-Shopping-Erlebnis mit Hilfe von Augmented-Reality-Marketing zu verbessern.

Google-AR-Marketing

Google zeigt in der mobilen Suche 3D-animierte Tiere an – und bringt sie mittels Augmented Reality auf Ihr Handydisplay.