360-Grad-Videos sind auf dem Vormarsch! Dank den nativen Einbindungsmöglichkeiten bei YouTube und Facebook, erkämpfen sich die 360°-Videos immer häufiger ihren Weg in die Öffentlichkeit. Neue 360-Grad-Kameras machen es möglich, dass die 360-Grad-Video-Erstellung längst keine reine Profi-Angelegenheit mehr ist, weshalb wir hier einmal erklären, wie sich ein 360°-Video produzieren lässt. Natürlich übernehmen wir als 360°-Videoproduktion auch gerne weiterhin die Umsetzung für Sie  – oder stehen Ihnen bei Ihrem Projekt beratend zur Seite!

Was brauche ich, um ein 360-Grad-Video zu erstellen?

Das passende Equipment für die 360-Grad-Video-Erstellung

360-Grad-Video-erstellen

Das wichtigste Werkzeug um ein 360-Grad-Video zu erstellen: Die Kamera!

Mittlerweile bieten schon viele Smartphone-Kameras die Möglichkeit, durch das Schwenken des Handys ein 360-Grad-Fotos zu erstellen, die Methode stößt jedoch schnell an ihre Grenzen, wenn es um die 360°-Videoproduktion geht. Deshalb ist die Investition in eine 360-Grad-Kamera der erste Schritt, wenn es an die Erstellung eines 360-Grad-Videos geht. Günstige Kameras wie die Insta360 X3 sind im Handel bereits für Preise um die 500 Euro erhältlich. (Eine Übersicht erhalten Sie in unserem 360-Grad-Kamera-Vergleich! und alle 360°-Kamera-News landen direkt bei uns im omnia360 Tech-Newsflash.)

Kurz gesagt, worauf es bei der 360°-Kamera besonders ankommt sind Auflösung und Framerate, aber Obacht: Während Full HD im klassischen Filmbereich eine tolle Auflösung verspricht, verteilt sich diese im 360-Grad-Format auf das gesamte Kugelpanorama. Von den 1.920 x 1.080 Pixeln einer Full HD-Kamera bleiben also nicht so viele Bildpunkte im jeweiligen Ausschnitt übrig und das Bild wirkt schnell unscharf. Deswegen sollte die Kamera mindestens über eine 4k-Auflösung verfügen. In der professionellen 360-Grad-Videoproduktion wird auch schon viel mit 8k gearbeitet, ein beliebtes Modell dafür ist die Insta360 Pro 2 (Bild links). Noch eine Schippe drauf lässt sich mit der Insta360 Titan legen.

360-Grad-Videos in der Postproduktion erstellen

360-Grad-Video-Postproduktion

In der Postproduktion erhält das 360-Grad-Video den Feinschliff.

Die meisten neueren 360-Grad-Kameramodelle lassen sich mit einer App steuern und Inhalte können über Bluetooth oder WiFi schnell übertragen werden. Während es bis vor wenigen Jahren noch sehr aufwändig war, aus mehreren Einzelaufnahmen ein 360-Grad-Panorama zu erstellen, gelingt dies mittlerweile nahezu automatisiert und die Aufnahmen der einzelnen Kameralinsen lassen sich algorithmisch noch in der App zusammenfügen. Eine Basis-Postproduktion lässt sich mittlerweile häufig schon auf dem Smartphone vornehmen und das Video kann direkt in den sozialen Netzwerken geteilt werden (siehe auch: 360-Grad-Fotos in Social Media nutzen und Ein 360°-Foto, viele 360°-Formate!).

Einen höheren Spielraum bietet die 360-Grad-Postproduktion mit der passenden Software am Rechner, das gängigste Programm zur 360°-Postproduktion ist die Adobe Creative Cloud. Die 360°-Video Postproduktion besteht aus den folgenden Schritten:

  1.  Stitching: Das sogenannte „Stitching“ beschreibt das Zusammenfügen der Einzelbilder zu einem nahtlosen Rundum-Bild (Kugelpanorama), bei dem darauf geachtet werden sollte Verzerrungen oder sichtbare Nähte zu minimieren.
  2. Farbkorrektur und Bildanpassung: Nach dem Stitching werden Farbkorrekturen und andere Bildanpassungen vorgenommen, um die Bildqualität zu optimieren und einen einheitlichen Look zu erzeugen. Dies kann Helligkeit, Kontrast, Sättigung und Farbbalance umfassen.
  3. Stabilisierung: 360-Grad-Kameras können während der Aufnahme leichte Bewegungen und Vibrationen erfassen. Daher ist es oft erforderlich, die Aufnahmen zu stabilisieren, um ein ruhiges und stabiles 360-Grad-Erlebnis zu gewährleisten. Dies kann durch Software-Stabilisierung oder andere Techniken erfolgen.
  4. Schneiden und Editieren: Wie bei herkömmlichen Videos können auch 360-Grad-Videos geschnitten und bearbeitet werden, um unerwünschte Szenen zu entfernen, den Fluss der Handlung zu verbessern und den Fokus auf wichtige Inhalte zu lenken. Das Schneiden kann entweder in einer herkömmlichen Videoschnittsoftware erfolgen oder es gibt spezialisierte Tools für 360-Grad-Videos.
  5. Effekte und Grafiken: Zusätzliche visuelle Effekte, Animationen oder Grafiken können in das 360-Grad-Video integriert werden, um die Immersion und das visuelle Erlebnis zu verbessern. Dies kann beispielsweise die Hinzufügung von Texten, Logos oder interaktiven Elementen umfassen.
  6. Audio-Bearbeitung: Die Audioqualität und -ausrichtung sind ebenfalls wichtige Aspekte bei der Postproduktion von 360-Grad-Videos. Die Aufnahmen können bearbeitet, verbessert oder mit zusätzlichen Soundeffekten und Musikuntermalung ergänzt werden, um die Atmosphäre und das Erlebnis zu verstärken.
  7. Export und Veröffentlichung: Nach Abschluss der Bearbeitung wird das 360-Grad-Video in das gewünschte Format exportiert, um es mit einem 360-Grad-Player oder einer VR-Plattform kompatibel zu machen. Die fertige Datei kann dann auf Online-Plattformen hochgeladen oder auf speziellen VR-Geräten abgespielt werden.

Was muss ich beim 360-Grad-Videodreh beachten?

Wie gestaltet sich mein 360-Grad-Video?

Wie bei jedem Video ist auch beim 360-Grad-Video letztendlich der Inhalt entscheidend, um beim Zuschauer zu überzeugen. Trotzdem gibt es bei der Erstellung verschiedene Handhabungen und Mechanismen, um das beste aus dem Video herauszuholen. Sie sollten z.B. stets berücksichtigen, die Kamera in das Zentrum des Geschehens zu stellen, damit die Handlung sich möglichst rundherum abspielt. Im Gegensatz zum klassischen Video lässt sich die Aufmerksamkeit deutlich schwerer steuern, da die Betrachter:innen selbst auswählen, welcher Bildausschnitt sie gerade am meisten interessiert. So gilt es auf der einen Seite, möglichst die gesamte 360°-Sphäre auszunutzen auf der anderen Seite muss der Inhalt die Aufmerksamkeit des Zuschauers so lenken, dass er nichts verpasst. Die Gestaltung des 360-Grad Videos erfordert Experimentierfreude und Entdeckergeist!

Was macht ein gutes 360°-Video aus?

360-Grad-Video-für-VR

Bei 360°-Videos für die VR-Brille ist besondere Sorgfalt gefragt!

Bei 360°-Videos, die für die VR-Brille produziert werden, ist besondere Sorgfalt gefragt, damit sie beim Nutzer keine Motion Sickness auslösen. Positionieren Sie die Kamera beim Dreh möglichst waagerecht, hier hilft ein Stativ mit Wasserwaage. Die Stativhöhe kann als dramaturgisches Mittel eingesetzt werden: Für einen natürlichen Look sollte die Kamera möglichst auf Augenhöhe positioniert sein, kann aber auch bewusst dazu dienen, den Zuschauer herab oder heraufschauen zu lassen. Vermeiden Sie schnelle Bewegungen und geben Sie dem Zuschauer Zeit, sich im Video zu orientieren! Um Stitching-Kanten und ungewollte Verzerrungen zu vermeiden, sollte ein Mindestabstand eingehalten werden, 1 m sind ein guter erster Richtwert.

Bei der Erstellung von 360°-Videos für Facebook ist es weniger wichtig, ein möglichst natürliches Sehgefühl zu vermitteln, sodass wir hier in der Konzeption etwas freier sind. Für den Anfang ist es eine gute Übung, die Kamera einfach in die Mitte des Geschehens zu stellen und Laufen zu lassen, um das Geschehen drum herum einzufangen. Wenn es ans Storytelling geht, ist mehr Geschick gefragt, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu lenken. Das kann durch Spatial Sound, Einblendungen oder Fingerzeig erfolgen. Gelungene Beispiele finden Sie zum Beispiel hier (Die besten 360-Grad-Videos) und hier (360-Grad-Videomarketing) oder direkt hier:

Wann sind die Profis gefragt, um ein 360°-Video zu erstellen?

Ob für Fotografen oder Journalisten, das selbstständige Erstellen von 360°-Videos kann in vielen Fällen ein nützlicher Skill sein, um die eigenen Kompetenzen zu erweitern. Wenn es jedoch um professionelle Produktionen z.B. für 360°-Schulungs- oder -Unternehmensvideos geht, empfiehlt es sich dringend, mit Profis zusammenzuarbeiten. Zum einen ist die Toleranz im professionellen Umfeld deutlich geringer, wenn es um schlechte Bildqualität oder diffuse Inhalte geht. Zum anderen lohnt es sich kaum, in eine professionelle Ausrüstung und Know-How zu investieren, wenn es sich um projektbezogene Produktionen handelt.

Was machen wir als professionelle 360°-Videoproduktion anders?

Als 360°-Grad-Agentur liefern wir unseren Kunden ein vollständiges Leistungsangebot, welches von der Konzeption, über die Produktion bis hin zur Distribution reicht. Gemeinsam mit unseren Kunden arbeiten wir ein geeignetes Konzept gemäß der jeweiligen Zielsetzung aus und wählen das dazu passende 360°-Kamerasystem. Beim 360°-Videodreh können wir auf Erfahrungen aus zahlreichen Projekten zurückgreifen und in der Postproduktion das Maximum aus den Aufnahmen herausholen. Sehen Sie hierfür u.a. die HFBK Jahresausstellung, das „Game Two“ VR-Special oder Fogo do Samba beim Hamburger Hafengeburtstag. Unsere Marketing-Expertise setzen wir bei Bedarf anschließend gerne ein, damit das 360-Grad-Video die verdiente Beachtung findet.

Kontaktieren Sie uns, wenn Interesse besteht, die 360°-Video-Realisierung im Rahmen eines Workshops zu erlernen, oder um einen kompetenten Ansprechpartner zu finden, um ein geplantes 360-Grad-Video zu erstellen: Kontakt