Mit 360-Grad-Videos können Geschichten nicht länger nur erzählt, sondern regelrecht erlebt werden! Richtig eingesetzt können Unternehmen von 360°-Videomarketing auf verschiedenste Arten und Weisen profitieren. Was konkret möglich ist, möchten wir Ihnen nun vorstellen und präsentieren Ihnen dafür  fünf eindrucksvolle Beispiele für 360°-Videomarketing.

360-Grad-Videomarketing

Mit 360-Grad-Videomarketing lässt sich am Messestand große Wirkung erzielen.

Was ist 360°-Videomarketing?

Jaja, da haben wir wieder den Salat, dass die Begriffe Virtual Reality, Augmented Reality und 360°-Content gerne wild durcheinander geworfen werden. Wir wollen auch gar nicht bestreiten, dass diese immersiven Medien einige Gemeinsamkeiten haben, insbesondere was ihre Wirkungseffekte angeht (Welche Chancen bietet immersives Marketing?). Den kleinen, aber feinen Unterschied haben wir in unseren Beiträgen Sind 360-Grad-Videos Virtual Reality? und Der Unterschied zwischen Virtual Reality und Augmented Reality erklärt, sodass wir uns hier nun eigentlich guten Gewissens dem 360°-Videomarketing widmen können.

Unter 360°-Videomarketing fallen Kommunikationsinhalte, die auf Bewegtbild-Inhalten basieren und idR mit einer 360°-Kamera im Rundumblick aufgenommen wurden. Im Gegensatz zu klassischen Videos kann der Rezipient den Bildausschnitt beim 360°-Video frei wählen und mit Hilfe einer VR-Brille immersiv in die Geschichte eintauchen – Der Zuschauer ist quasi plötzlich mittendrin im Video, statt nur am Spielfeldrand. Im Gegensatz dazu sind Virtual Reality-Lösungen in der Regel programmierte Anwendungen, die im Gegensatz zum linearen 360°-Video interaktiv und in Echtzeit auf die Eingabe des Nutzers reagieren. (gelungene Beispiele für VR-Marketing und AR-Marketing finden Sie übrigens hier!)

Fünf 360°-Videomarketing Maßnahmen

Noch bevor wir für unsere Kunden ein 360°-Video produzieren, stellt sich die wichtige Frage, auf welchem Wege der Content anschließend zum Kunden kommt. Dieses ist ein elementarer Bestandteil des weiteren Konzepts, da bspw. je nach Kommunikationsumfeld unterschiedliche Mechanismen gefragt sind. Anhand von fünf gelungenen 360°-Videomarketing-Beispielen möchten wir Ihnen nun die vielseitigen Möglichkeiten der 360°-Videodistribution zeigen.

1. 360°-Videomarketing: Die 360°-Ad

Die 360°-Grad Ad ist am ehsten mit klassischer Mediawerbung vergleichbar und wird vom Kunden im privaten Umfeld konsumiert, in der Regel findet sie in Social Media oder auf Webseiten statt. Da bisher die wenigsten Konsumenten eine VR-Brille griffbereit zu Hause liegen haben, werden 360°-Ads in erster Linie auf Smartphones oder Tablets abgerufen. Der Vorteil im Gegensatz zu herkömmlichen Videoanzeigen liegt wohl auf der Hand: Das interaktive Format bietet eine tolle Möglichkeit, sich aus der Content-Flut abzuheben und lädt den Nutzer zum interagieren ein. Im Rahmen einer Social-Media-Kampagne können 360°-Ads eine hohe Reichweite in der gewünschten Zielgruppe erreichen, im folgenden Beitrag hat dieses Thema detailliert untersucht: Facebook-Marketing. Hier möchten wir ein Beispiel zeigen, wie Smart 360°-Ads genutzt hat, um die Bekanntheit des Smart Cabrio in einer jüngeren Zielgruppe zu steigern, indem der Zuschauer mit auf eine virtuelle Probefahrt durch Miami genommen wird.

Wie erwähnt werden 360°-Ads selten für die VR-Brille konsumiert, in Kombination mit einer Print-Kampagne ist es jedoch durchaus denkbar. Die New York Times hat es vorgemacht, indem die Zeitung gebrandete Cardboards als Giveaway beigelegt hat, um das 360°-Video als VR-Erlebnis ins heimische Wohnzimmer zu bringen. Damit ist eine erhöhte Aufmerksamkeit für die Maßnahme auf jeden Fall gesichert!

2. 360°-Videomarketing im Verkaufsgespräch

Als Vertriebsunterstützung können 360°-Videos auch direkt am Point-of-Sale eingesetzt werden. LEGO hat die VR-Brille beispielsweise genutzt, um den eigenen Store in eine virtuelle Erlebniswelt zu verwandeln. Dafür konnten Konsumenten die Charaktere des Spiels Nexo Knights in einem 360°-Video kennen lernen, um so frühzeitig emotional an das Produkt gebunden zu werden. Das 360°-Video kann jedoch auch direkt in den Verkaufsprozess integriert werden, das findet dann idR in einer fortgeschrittenen Phase des Verkaufsgesprächs statt. Dies eignet sich insbesondere für erklärungsbedürfte Gebrauchsgüter im hochpreisigen Segment, bei denen der Konsument einen hohen Informationsbedarf hat, bspw. bei bei der Immobilienbesichtigung oder beim Autokauf. Neben den positiven Wirkungseffekten auf die Marketingkommunikation könnten damit auch distributionspolitische Zielsetzungen beeinflusst und bspw. Vertriebskosten eingespart werden. So lassen sich physische Ausstellungsstücke einsparen und die Verkaufsfläche wird reduziert.

Auch der Zeitaufwand beim Verkaufsgespräch verkürzt sich für beide Seiten uns wird deutlich effizienter, wenn räumliche Distanzen virtuell überbrückt werden können. Immobilienmakler können Objekte mit ihren Interessenten bspw. im 360°-Rundgang bequem am Tablet oder mit der VR-Brille begehen, um zu filtern, ob die vor-Ort-Besichtigung für das Objekt überhaupt Sinn macht.

360°-Videos am Messestand und bei Events

3. 360°-Videomarketing am Messestand

Eine 360°-basierte Produktpräsentation am Messestand kann das Informationsbedürfnis des Messebesuchers ideal erfüllen! Hier haben Unternehmen die Möglichkeit, das 360°-Erlebnis mit physischen Elementen auszuschmücken und so das Immersionsgefühl weiter zu verstärken. Toyota macht es mit der 360°-Videomarketing-Maßnahme „Teen Drive 365“ vor, bei dem Konsumenten mit einer VR-Brille im realen Fahrzeug eine virtuelle Probefahrt unternehmen können.

4. 360°-Videomarketing-Events

Statt einer Messe kann das 360°-Video auch im Rahmen eines Events der Zielgruppe zugänglich gemacht werden. Im Rahmen eines Markenevents lässt sich damot eine besonders intensive Kommunikationswirkung erzielen. Ein passendes Beispiel liefert der Whiskeyhersteller Jim Beam mit der „Devil’s Cut Experience“: Zur Vorstellung der neuen Sorte gab es Events in verschiedenen Bars in den USA, wo die Teilnehmer zunächst mit einer Samsung Gear VR eine virtuelle Reise durch den Herstellungsprozess unternehmen konnten, bevor sie anschließend de Whiskey verkosten konnten. Sicherlich eine Erfahrung, die man nicht so schnell vergisst!

5. 360°-Videomarketing-Live-Events

Die letzte Maßnahme zeigt, wie 360°-Videos genutzt werden können, um begrenzte Platzkontingente zu sprengen. Bei „A Virtual Front Row” lud das britische Modelabel Topshop fünf Gewinnspielteilnehmer in den Flagship Store in London ein, wo sie über einen 360-Grad-Livestream die London Fashion Week aus der Perspektive eines exklusiven Sitzplatzes in der ersten Reihe miterleben konnten.