Zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 haben wir darüber spekuliert, wie sich die Corona-Krise auf die Digitalisierung unseres Arbeitsalltages auswirken wird (siehe Chancen für digitale Lösungen). Dass wir nun schon seit fast einem Jahr mit der ungewöhnlichen Situation verharren, hätten wir damals nicht gedacht. Die Corona-Krise beeinflusst unsere Gesellschaft noch immer immens und viele Bereiche der Wirtschaft haben seither mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen (siehe auch „Mit New Work durch die Corona-Krise„). 

Auch wir bei omnia360 haben ein Jahr voller neuer Herausforderungen, Learnings und Erkenntnisse hinter uns (siehe Jahresrückblick 2020). Die Nachfrage nach immersiven Marketinglösungen ist gestiegen und wir konnten rund um Virtual Reality einige spannende Projekte begleiten. An dieser Stelle möchten wir ein kleines Resümee ziehen und darstellen, wie VR und 360°-Content bisher in der Corona-Krise genutzt wird und welches Potenzial in immersiven Medien steckt.

Wenn das echte Leben stillsteht, braucht es virtuelle Realität!

Die Hauptproblematik für Unternehmen in der Corona-Krise liegt darin, Kontakte bis auf das Minimum zu reduzieren um das Infektionsgeschehen einzudämmen. Hygienekonzepte und Lockdown-Maßnahmen führen zu einer Vielzahl an Restriktionen im normalen Wirtschaftsverkehr. Seien es nun Messen, Vorstellungsgespräche oder After Work Events – es bleiben vor allem virtuelle Alternativen, um physisch auf Abstand zu bleiben und trotzdem in Kontakt zu bleiben. 

Mit Virtual Reality in eine neue Welt eintauchen.

Mit Virtual Reality in eine neue Welt eintauchen.

Doch von der realen auf die virtuelle Realität umzuswitchen ist oft leichter gesagt als getan. In vielen Fällen mangelt es zunächst am nötigen Know-How, der passende Technik oder schlicht und einfach an der passenden Idee. Das ist völlig normal und auch kein Grund zur Sorge, denn niemand muss alles selbst machen, können und wissen. Viel wichtiger ist es, zu wissen an welchen Stellen es vielleicht sinnvoller ist, sich einen geeigneten Partner an die Seite zu holen, der dabei unterstützt, die eigenen Ziele trotz widriger Umstände zu erreichen.

In aller Bescheidenheit können wir sagen, dass wir bei omnia360 über die notwendigen Ressourcen, die Kenntnisse sowie die Leidenschaft verfügen,  um die Realität und all ihre Facetten virtuell erlebbar zu machen. Unser Steckenpferd sind dabei vor allem die Erstellung virtueller Rundgänge, 3D-Showrooms, 360°-Videos und VR-Anwendungen. Deshalb möchten wir Ihnen am Beispiel von fünf ausgewählten Projekten Inspiration bieten, wie Virtual Reality in der Corona-Krise eingesetzt werden kann, um verschiedensten Herausforderungen zu trotzen.

5 Best Practices, wie Virtual Reality und 360°-Content in der Corona-Krise genutzt werden kann

Use Case 1: Virtuelle Werksbesichtigung

Da Reisen derzeit in den meisten Fällen auf ein Minimum beschränkt wurden, stehen viele Unternehmen derzeit vor der Herausforderung, Kund*innen und Partner*innen nicht mehr zum vor Ort Besuch einladen zu können. Vor allem in Produktion, Fertigung und Forschung ist dies jedoch in der Regel ein elementarer Bestandteil der Kundenpflege, um die Prozesse besser kennen und verstehen zu lernen.

Wie also damit umgehen, wenn kein vor Ort-Besuch möglich ist? 

Hier kann ein virtueller Rundgang Abhilfe verschaffen, um einen realitätsgetreuen digitalen Zugang zu bieten. Ob als Kommunikations-Tool für die breite Öffentlichkeit auf der Unternehmenswebsite oder passwortgeschützt im digitalen Kundengespräch kann dieser zum Einsatz kommen, um zum Beispiel technische Anlagen oder Fertigungsprozesse vor Ort virtuell erlebbar zu machen. 

So sauber wie bei den Aufnahmen im Reinraum war unsere 360°-Kamera noch nie!

Auch das Fraunhofer ISIT hat sich für diese Form von Virtual Reality in der Corona-Krise entschieden, um Kund*innen und Partner*innen einen digitalen Zugang zum Reinraum zu bieten. (siehe auch Labore digital präsentieren). Um ein möglichst vollständiges Abbild der Realität zu schaffen, haben wir mit Hilfe von 3D-Kameratechnologie einen digitaler Zwilling des Reinraums erzeugt und neben 300 Panorama-Aufnahmen mit einer Auflösung von je 134,2 MP 3D-Scans mit einer Messgenauigkeit von 99% angefertigt.  Aus diesen Daten ließ sich anschließend die virtuelle Tour erstellen: Dafür wurden die Panorama-Aufnahmen so miteinander verknüpft, dass bei den Nutzerinnen und Nutzern ein möglichst vollständiges Raumgefühl entsteht. Beim virtuellen Besuch im Reinraum können die virtuellen Besucher das Fraunhofer-Institut für Siliziumforschung besser kennen lernen und die Prozesse der Waferbearbeitung selbstständig erkunden. Zum virtuellen Reinraum!

Use Case 2: Virtuelle Campus-Tour

Soll die persönliche Komponente stärker im Vordergrund stehen, kann ein 360°-Video das passende Mittel der Wahl sein: So auch am Beispiel der virtuellen Campus-Tour für die TUHH, bei der zwei Professorinnen die digitalen Besucher*innen mit zu den wichtigsten Stationen auf dem Campus nehmen und dabei den Blick frei schweifen lassen. Dieser Use Case zeigt, wie Virtual Reality in der Corona-Krise im Hochschulmarketing eingesetzt werden kann, um Studierenden trotz ausgefallener Informationsveranstaltungen einen besseren Eindruck vom Studieren vor Ort geben (siehe auch digitaler Tag der offenen Tür). 

Ein 360°-Video bietet den großen Vorteil, dass es zum einen reichweitenstark über Social Media an die eigene Zielgruppe transportiert werden kann, in dem es nativ bei YouTube und / oder Facebook eingebunden wird oder im Tiny-Planet-Format bei Instagram für Aufmerksamkeit sorgt. Besonders wirkungsstark wird das 360°-Video jedoch beim Betrachten mit der VR-Brille, da die Nutzer*innen dann vollständig in die virtuelle Umgebung eintauchen können und ein stärkeres Präsenzgefühl entsteht. Ein Wirkungseffekt, den sich Unternehmen zu nutze machen können, indem Sie Kund*innen oder Bewerber*innen das passende Endgerät zusenden können, um vollständig in den Inhalt einzutauchen.

Use Case 3: Virtuelle Messe

Wo in der Vergangenheit vor allem Messen im Vordergrund standen, um Produktneuheiten zu präsentieren und Kontakte zu Neu- und Bestandskunden zu pflegen, müssen derzeit geeignete  Alternativen her: Hier sind vor allem Virtuelle Messestände auf Basis von 3D-Renderings in den Fokus gerückt, um das Leistungsangebot in einer interaktiven 3D-Umgebung zu präsentieren. 

Ein Virtueller Messestand lässt sich sowohl im Rahmen einer temporären Online-Messe einsetzen, als auch langfristig als 3D-Showroom, um auf der Corporate Website eine Anlaufstelle rund um Produkt- und Serviceinnovation anzubieten.

Natürlich kann eine virtuelle Messe eine reale Messe kaum ersetzen – muss sie aber auch gar nicht, stattdessen können hier jedoch andere Ziele im Vordergrund stehen: Livechats und Kontaktformulare bieten zwar Anlaufstellen zur persönlichen Interaktion, sind aber kein Vergleich zum persönlichen Kontakt und sollten eher eine erste Anlaufstelle zur Terminvereinbarung darstellen. Viel mehr steht bei der virtuellen Messe die Produktpräsentation im Vordergrund, sowie eine zielgerichtete Informationsvermittlung an die potenziellen Kunden. Dabei kann der 3D-Raum seine ganze Stärke ausspielen: Denn plötzlich sind wir weder an räumliche, zeitliche noch physikalische Umgebungen begrenzt. Warum also den virtuellen Messestand in einer klassischen Messe-Umgebung platzieren, wenn wir hier Möglichkeiten haben, viel näher an das echte Nutzungserlebnis des Kund*innen zu kommen und echte Produktwelten zu erzeugen? Aus diesem Grund spielt unser virtueller Messestand für einen Baudienstleister nicht etwa in einer Messehalle, sondern auf einem virtuellen Autobahnabschnitt, auf dem sich die verschiedenen Messgeräte quasi live in Aktion erleben lassen.

Über klickbare Infopunkte können Informationsvideos angeschaut oder Produktbroschüren einfach heruntergeladen werden, um den digitalen Besucher einen besseren Eindruck über das Leistungsangebot zu vermitteln.

Use Case 4: Virtueller Bauernhofbesuch

Virtueller-Bauernhofbesusch

Die VR-Anwendung #MeetMuh lädt zum virtuellen Bauernhofbesuch ein.

Nicht nur Unternehmen macht die Corona-Krise zu schaffen. Dank geschlossener Schulen und Kitas steht auch der Familienalltag in Deutschland Kopf: Wie wäre es also, neue Technologien zu nutzen um den heimischen Alltag für einen Augenblick zu entkommen und einen virtuellen Ausflug zu machen?

Genau an dieser Stelle setzt unser “Virtueller Bauernhofbesuch” für das Milchland Niedersachsen ein. Hier steht das spielerische Erleben neuer Technologien im Vordergrund und eine Kombination aus Augmented Reality und Virtual Reality sorgt für ein multimediales Erlebnis bei #MeetMuh. Das Maskottchen der Kampagne, die schwarz-weiß gefleckte Milchkuh Muh, war im Herbst 2020 auf verschiedenen Citycards und Brötchentüten in Niedersachsen zu finden und ließ sich mit dem Smartphone scannen und so auf dem Smartphone-Display zum Leben erwecken. Anschließend haben die Nutzer die Möglichkeit, Muh auf einen Bauernhof zu begleiten und dort die moderne Milchwirtschaft hautnah zu erleben. Der Bauernhof kann auf diesem Wege virtuell erkundet werden und Landwirt Andreas stellt vom Melken bis zum Füttern den gesamten Hof-Alltag vor. Die VR-Anwendung kann sowohl mobil, auf dem Laptop oder sogar mit VR-Brille erlebt werden. Zu #MeetMuh!

Use Case 5: Virtuelle Events

Eine besondere Stärke von VR-Events gegenüber Videokonferenzen sind die Netzwerkmöglichkeiten. So kann Virtual Reality derzeit eine Lücke schließen, die Zoom, Clubhouse & Co aktuell noch offen lassen: Das räumliche Präsenzgefühl, die Möglichkeit, sich in einer 3D-Umgebung zu treffen, sich zum Zwiegespräch zurückzuziehen und direkt miteinander zu interagieren, bieten ein enormes Potenzial. Anders ausgedrückt: Während es sich mit einem Video aber eher so anfühlt, als schaue man durch ein Fenster in eine andere Welt, ermöglicht es die VR-Brille, durch dieses Fenster hindurchzutreten und Teil dieser virtuellen Welt zu werden. Schlüssel dafür ist die Immersion: Indem die VR-Brille uns nahezu vollständig von der Außenwelt abschottet, können wir uns ganz auf den Inhalt fokussieren und es findet kaum Ablenkung statt. Dabei umgibt uns die virtuelle Welt so, dass wir uns wie im echten Leben frei umschauen können und Inhalte dreidimensional in unsere Umgebung integriert sind. Es fällt uns entsprechend deutlich leichter, uns darauf einzulassen und die Distanz, die der Bildschirm normalerweise schafft, lässt sich abbauen. Entsprechend kommen wir dem realen Erlebnis sehr nah.

Kollegin Claudia als Moderatorin auf der Bühne eines virtuellen Events!

Kollegin Claudia als Moderatorin auf der Bühne eines virtuellen Events!

Weniger als Produzenten, dafür umso häufiger als Teilnehmer und teilweise auch als Veranstalter und Moderator waren wir im vergangenen Jahr bei nextReality.Hamburg aktiv und konnten hier umfangreiche Erfahrungen in Sachen virtueller Events sammeln. Ein besonderes Highlight war dabei der nextReality.Contest 2020, in dem herausragende Arbeiten aus den Bereichen Virtual- und Augmented Reality honoriert werden. Claudia aus dem omnia360-Team führte in diesem Jahr durch die virtuelle Preisverleihung, die in diesem Jahr als Videostream bei YouTube übertragen wurde. Gleichzeitig lud der Verein zum Public Viewing in AltspaceVR ein, einer Virtual Reality Plattform, in der die Zuschauer*innen als Avatare zusammen kamen und den Stream gemeinsam schauen und kommentieren konnten. Dies ging anschließend nahtlos in die Afterwork Party über, die bei realer Musik und virtuellen Bier auf der VR-Plattform seinen Höhepunkt feierte. Zum #XRC20!

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